Pilgerfahrt des Kolping Bezirksverbands Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach auf den Spuren des hl. Franziskus und der hl. Klara
48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kolping Bezirksverbands Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach begaben sich vor einer Woche auf eine Pilgerfahrt nach Assisi, um die Wirkungsstätten des heiligen Franziskus (1181-1226) und der heiligen Klara (1193 oder 1194 – 1253) zu besuchen. Unter der Reiseleitung von Berthold Späth, Monsignore Walter Waldschutz und Maria Thanbichler wurde es eine Fahrt für Geist und Seele. Die daheim an Regen gewöhnten Pilger freuten sich auf dem Weg in das umbrische Assisi über den strahlenden Sonnenschein, über riesige Felder gelbblühender Ginsterbüsche und das sanfte Grün der Olivenhaine.
Bei der Programmgestaltung wie bei der Wahl der Unterkunft im Pilgerhotel in Santa Maria degli Angeli zeigte sich die große Erfahrung, die das Leitungsteam bei früheren Fahrten schon erworben hatte und die die Fahrt zu einem Erlebnis werden ließ.
So stand gleich am ersten Aufenthaltstag ein Schweizer Franziskanerbruder zur Verfügung, der sehr persönliche Einblicke gewährte, warum er diesem Orden beigetreten ist. Dabei führte er die Gruppe an die franziskanischen Grundregeln heran: Leben nach dem Evangelium, Armut und Gehorsam.
Danach wurde die Kirche Santa Maria degli Angeli besichtigt, in der sich die kleine, bekannte Portiunkulakapelle befindet, neben der Franziskus gestorben ist.
An den folgenden Tagen reiste die Gruppe zu mehreren Klöstern, die Franziskus immer wieder zum Beten und zur Meditation aufsuchte, zum Teil mehr als hundert Kilometer von Assisi entfernt und oft versteckt auf hohen, bewaldeten Bergen. Dabei führte die Fahrt an zauberhaften Landschaften und Orten vorbei. Im Steineichenwald des Eremiten-Klosters Carceri am Monte Subasio, wo Franziskus der Legende nach den Vögeln gepredigt haben soll, zelebrierte Monsignore Walter Waldschütz eine Messe, die in dieser Umgebung und in der Stille des Waldes alle anrührte.
Im Kloster La Verna am Westhang des Monte Penna empfing Schwester Angela die Pilgergruppe mit großer Herzlichkeit und berichtet über das große Glück ihrer Berufung zum Ordensleben. Zudem stellte sie die Rolle dieses Klosters für Franziskus dar, der es noch einmal gegen Ende seines Lebens aufsuchte.
Natürlich durfte der Besuch des bekannten Klosters San Damiano unterhalb von Assisi nicht fehlen, in dem der schwerkranke Franziskus gegen Ende seines nur 44-jährigen Lebens den bekannten Sonnengesang verfasste und in dem Klara, eine Tochter aus wohlhabendem Haus, die sich Franziskus angeschlossen hatte, mit Gleichgesinnten die Ordensgemeinschaft der Klarissen gründete.
Ein Höhepunkt der Reise war die Besichtigung der Stadt Assisi mit der Kathedrale San Rufino, den Basiliken San Francesco, in deren Krypta die Gebeine des heiligen Franziskus ruhen, und Santa Chiara mit der Ruhestätte der heiligen Klara. Bei der Anfahrt beherrschen das imposante Mutterkloster der Franziskaner-Minoriten und die Basilika San Francesco das Bild. Ein deutscher Klosterbruder führte uns wortgewaltig durch den riesigen Kirchenbau und erläuterte beeindruckende Details und die vielen wunderbaren Fresken.
Nach so viel Kunst drängte es die Mitfahrer, in den letzten Tagen die Atmosphäre der Stadt Assisi zu genießen mit ihren Türmen, Kirchen und den nachts angestrahlten mittelalterlichen Fassaden.
Ergreifend war am Abend vor der Rückreise die Lichterprozession mit hunderten von Pilgern auf dem Vorplatz der Kathedrale Santa Maria degli Angeli.
Am Ende der Pilgerreise dankte die Reisegruppe dem hervorragenden Organisationsteam und dem ausgezeichneten Busfahrer Frank Scherber.
Marianne Grimm