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Vortrag A. Passauer „Familiensynode“ – 18.02.2016

Gut informiert und bereichert gingen die Zuhörer nach dem Vortrag von Pastoralreferentin Agnes Passauer (Sachgebietsleiterin für Ehe- und Familienpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat) über die Familiensynode nach Hause.

Ausgehend von Überschriften der Presseberichte vor und nach der Synode zeigte die Referentin auf, welch unterschiedliche Resonanz diese Synode in den Medien auslöste. Sie führte auf, was diese Synode von allen anderen unterschied: Über Fragebögen waren dieses Mal alle Katholiken eingeladen, sich mit ihrer Meinung einzubringen und zu beteiligen. Der Papst habe nur zugehört und war erstaunlich offen. Alles durfte gesagt werden auf der Synode, egal ob die Inhalte katholisch waren oder nicht. Außerdem habe es eine Redebegrenzung auf 4 Minuten gegeben, so dass man sich kurz und klar ausdrücken musste in seinen Statements. Besonders bemüht war wohl die deutschsprachige Gruppe, die an die 50 Voten eingebracht habe und sich sehr einig gewesen sei, was in anderen Sprachgruppen nicht der Fall war. Diese Gruppe von Bischöfen habe auch ganz wertvolle Beiträge geliefert, unter anderem z. B. das Bekenntnis, dass es in der Vergangenheit in der Pastoral immer wieder zu harten und unbarmherzigen Haltungen gekommen sei, die Leid über Menschen gebracht habe und wofür sie um Verzeihung bitten würden. Leider sei diese Aussage nicht in das Schlussdokument eingegangen.

Auf der Synode wäre auch das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen zu spüren gewesen, was es sehr schwierig gemacht hätte, zu einem einheitlichen Ziel zu kommen. So sei der Papst gerade auch als jemand, der einte und zusammenfasste, ganz wichtig gewesen.

Die Synode habe gezeigt, welche große Bedeutung die Kirche Ehe und Familie beimisst. Gerade der normale familiäre Alltag sei für die ganze Gesellschaft ein Zeugnis. Gleichzeitig habe die Synode aber auch aufgerufen, Wege zu suchen, die Ehepaare und Familien zu stärken und zu begleiten. Miteinander wurden auch einige Vorschläge der Vorbereitung auf die Ehe und Begleitung von Ehepaaren andiskutiert, so z. B. ob es für Kolpingfamilien im Bezirk vorstellbar sei, dass mehrere erfahrene Paare, die geschult würden, zusammen Paare vor der Heirat in Gesprächskreisen begleiten.

Am Ende der Synode sei vieles offen geblieben. Mit Spannung werde nun die Stellungnahme von Papst Franziskus erwartet. Vielleicht werde er ja mehr Verantwortung in die Bischofskonferenzen legen, die den eigenen Kulturkreis kennen und auch die Nöte der Paare und Familien darin.